Bagatellisieren

Mai 3, 2012 | Strafrecht

Bagatellisieren bedeutet, etwas zu verniedlichen, als geringfügig oder unbedeutend hinzustellen.

In einer hiesigen Tageszeitung wird über einen verurteilten Straftäter mit Fußfessel berichtet. Dabei schien dem Reporter der Täter mit seiner Fußfessel wichtiger zu sein, als die Tat. Denn die tat der Schreiber bagatellisieren.

Der Verurteilte fühlte sich belästigt, weil der hinter ihm Fahrende Lichthupe gab und Stinkefinger zeigte. Also legte er grundlos eine Vollbremsung hin. Der Nachfahrende kam zum Stehen. Das darauf folgende Fahrzeug nicht mehr. „Es gab ein paar Leichtverletzte“.  Ja, es hätten auch ein paar Tote sein können, was soll’s.

Natürlich fragt man sich, wieso der Täter dafür mit Knast und Fußfessel bestraft wurde. So ganz nebenbei bringt der Reporter Schreiber auch dafür die Antwort. Es gab vorher schon ein paar Verurteilungen wegen Fahren ohne Führerschein und ohne Versicherungsschutz.

Nun, dieses Bagatellisieren ist mittlerweile ja schon normal. Man denke nur an den Bombenleger, der als Dagobert Duck durch die Medien rauschte. Und der heute in Veranstaltungen lächelnd darüber gegen Geld berichten darf.

Wenn sich aber mal eine Sportlerin zur Wehr setzt und einen Schmutzfinken aus der Anonymität holt, dann ist das Geschrei groß.

Täterschutz statt Opferschutz?

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