Brauchen wir bald Gleichstellungsbeauftragte für Männer?

Gleichstellungsbeauftragte sollen für Gleichheit der Geschlechter sorgen. Soweit so gut. Meistens wird das für Frauen wahrgenommen. Die sicher immer noch in vielen Bereichen des Lebens benachteiligt sind. Aber nicht mehr bei der Rechtsanwaltskammer Berlin! Hier gibt es Frauenpower pur.

In der Geschäftsordnung des Vorstandes heißt es in § 2:

Das Präsidium besteht aus

1. der Präsidentin,
2. einer Vizepräsidentin,
3. einer Vizepräsidentin, die zugleich Schriftführerin ist,
4. einer Vizepräsidentin ohne vorgegebenen Aufgabenbereich,
5. der Schatzmeisterin,
6. den Vorsitzenden der Abteilungen.

Jawohl, Frauen an die Macht. Der/die Gleichstellungsbeauftragte freut sich. Präsidentin ist Marcus Mollnau. Wie jetzt, das ist doch keine Frau. Eine Vizepräsidentin ist Jens von Wedel. Moment mal, immer noch keine Frau. Schatzmeisterin ist Michael Plassmann. Verdammt. Immer noch keine Frau. Helft, Gleichstellungsbeauftragte

Wie geht das denn? Ah da gibt es  noch einen Absatz 4 in § 1. Dort steht “ Alle Amtsbezeichnungen können auch in männlicher Form geführt werden. “ Die Betonung liegt auf „können“. Wer will, darf sicher auch als Mann die weibliche Form wählen.

Das ist auf eine Satzungsänderung zurück zu führen. Da fragt man sich, ob die Kammern nicht wichtigeres zu tun haben. Oder: Da weiß man endlich, warum die Kammerbeiträge so hoch sind.

Und nein, heute ist nicht der 1. April.

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