Bilderstürmerei der Letzten Generation

Die letzte Generation ist in der Gemäldegalerie Alte Meister im Dresdner Zwinger über eine Absperrung geklettert. Sie hat sich an das Gemälde Die Sixtinische Madonna von Raffael geklebt. Anscheinend hat der viele Kleber von vorher auf die Straße kleben Nachwirkungen gehabt.

Eine solche Aktion wird als Bilderstürmerei bezeichnet. Der Begriff lautet Ikonoklasmus. Laut Wikipedia ist dies eine Bilderfeindseligkeit oder Bilderfurcht in einer Kultur, Religion oder Institution. Da die Letzte Generation keine Institution ist und auch keine Kultur hat, ist es also ein Ausdruck einer Religion. Das Klima bzw. seine Rettung als Religion.

Die von dieser Generation selbst abgegebene Begründung für den Angriff auf ausgerechnet dieses Gemälde ist die folgende. Maria und das Kind schauen mit Furcht in die Zukunft. Sie sehen den Kreuztod von Jesus. Ein genauso vorhersehbarer Tod wird auch das Resultat des Klimakollapses sein.

Anscheinend mangelt es der Letzten Generation nicht nur an Wissenschaftlichkeit, sondern auch an Bildung. Die Erde hat schon sehr viele Klimawandel überstanden. Sie wird auch die jetzige Entwicklung überleben. Ebenso die Menschheit, erinnert sei an die Kleine Eiszeit vor einigen hundert Jahren. Und heute haben wir ganz andere Möglichkeiten, mit den Folgen umzugehen. Würde man sich mit Wissenschaft beschäftigen, wüsste man das.

Und mit etwas Bildung wüsste man auch von der Auferstehung von Jesus nach seiner Kreuzigung. Diese im Neuen Testament geschilderte Begebenheit wird auch als Frohe Botschaft verkündet. Es ist eine Botschaft von Hoffnung, nicht von Kollaps.

Wenn sie sich also auf dieses Gemälde beruft, konterkariert sie den eigenen Namen. Denn sie ist nicht die Letzte Generation. Es wird noch viele weitere Generationen geben. Aufgrund ihrer Taten wird sie aber möglicherweise als eine der schlimmsten Generationen in Erinnerung bleiben.

Was bleibt? Ein Sachschaden. Ein moralischer Ansehensverlust der Letzten Generation. Die Erkenntnis, dass sie sich immer weiter vom Rechtsstaat entfernt. Es bleibt die Hoffnung und der Wunsch, dass der Rechtsstaat mit den entsprechenden Mitteln reagiert.

Vielleicht sollte die Letzte Generation sich etwas öffnen, aus ihrer Blase herauskommen, über den Tellerrand hinausschauen. Und sie sollte mal das Gespräch suchen. Mit Wissenschaftlern. Mit früheren Generationen, also den Eltern, Großeltern. Die haben schon vieles erlebt und können bestätigen, dass es immer weitergeht. Und sich mit allen gemeinsam mit demokratischen, politischen und rechtsstaatlichen  Mitteln für den Planeten einsetzen. Das könnte eher helfen als Vandalismus.