Wann ist man zu lange krank? Das bekommt man vom Arbeitgeber mitgeteilt. Einer Arbeitnehmerin wird gekündigt. Sie klagt dagegen, es kommt zur mündlichen Verhandlung.
Der Arbeitgeber trägt vor: Sie war zu lange krank. 10 Monate beschäftigt, 72 Kranktage. Macht bei 43 Beschäftigungswochen 14 Krankheitswochen, also weit über 30 %.
Die Arbeitnehmerin trägt vor, es wäre ja nicht nur sie, die zu lange krank sei, sie hätte auch 3 Kinder und dadurch Fehlzeiten. Das Gericht prüft die Zeiten, dennoch hat die Arbeitnehmerin wegen eigener Krankheit in der kurzen Zeit mehr als 6 Wochen gefehlt.
Tja, das war schwierig. Laut Gericht müsste ein Sachverständiger eine Prognose erstellen. Das kann gegen den einen oder anderen ausgehen. Hohes Risiko. Für eine Abfindung sieht das Gericht auch nur vielleicht 500 EUR.
Damit das dann doch beendet werden kann, legt der Arbeitgeber 200 EUR drauf. Damit einigen sich beide Seiten.
Das ist schwierig. Vor allem auch mit Kindern. Da einen Job zu finden, der solche Fehlzeiten tolerieren kann. Denn den Arbeitgeber muss man auch verstehen. Ständig müssen andere Kollegen die Arbeit mit übernehmen oder Überstunden schieben. Das schafft Frust und auch zusätzliche Kosten.
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