Gerade beim Rechtsanwalt scheint diese Frage sehr provokativ zu sein – papierlos! Jedoch geben neuere Entwicklungen Anlass zur Hoffnung.
Es wurde zwar gerade wieder ausgesetzt, aber das Anwaltspostfach wäre ein Schritt in die Richtung des papierlosen Büros beim Rechtsanwalt. Wenn man tatsächlich auf einem solchen Weg Klagen den Gerichten elektronisch übermitteln kann, Antwortschriftsätze elektronisch zurück übermittelt bekommt und auch die Anwälte untereinander darüber korrespondieren, besteht Hoffnung, vielen Bäumen das Leben zu retten.
Für die Mandanten kann man den Schriftverkehr beispielsweise in einer sogenannten Web-Akte elektronisch zur Verfügung stellen. Viele Anwaltsprogramme haben derartige Schnittstellen, so dass auch die Mandantschaft nicht zwingend mehr Unterlagen in Papierform benötigen würde. Schon jetzt lassen sich viele Mandanten per Email über die Entwicklungen in ihren Rechtsangelegenheiten informieren.
Es bleiben noch die Notizen beim Rechtsanwalt bei der Bearbeitung seiner Akten oder bei den Mandantengesprächen fertigt. Hier kommt nun Apple ins Spiel. Das letzte technische Gerät, das hier eine Rolle beim Rechtsanwalt spielen kann, ist das iPad pro mit Pencil. Zum ersten ist dieses Gerät so groß wie eine A4-Seite. Damit hat man eine ordentliche Größe, um elektronisch Notizen zu fertigen. Zum anderen ist genau der Stift, der Pencil, eine optimale Möglichkeit, Notizen direkt in das Gerät zu bringen. Der Stift lässt ein flüssiges Schreiben zu und das Schriftbild entspricht dem, als würde man tatsächlich auf Papier handschriftliche Notizen fertigen.
Man benötigt natürlich noch verschiedene Apps, in unserem Fall setzen wir Goodnotes beim Rechtsanwalt ein. Handschriftenerkennung ist nicht erforderlich, da die handschriftlichen Notizen elektronisch zur Akte gespeichert werden. Die Erstellung der Notizen erfolgt während des Mandantengesprächs oder während der Bearbeitung der Akte. Anschließend kann man die Notizen per Email an die Sekretärin versenden oder an Mandanten, ebenso ist ein Speichern in der cloud möglich.
Allerdings ist der Preis für das iPad pro mit Pencil recht hoch, hier muss man schon mit 1.000,00 € brutto rechnen. Wenn man jedoch die übliche mehrjährige Tablet-Nutzung der Apple-Geräte zugrunde legt, dürfte an der Langlebigkeit des iPad pro kein Zweifel bestehen. Es sollen ja noch sehr viele iPads der ersten Generation im Einsatz sein. Demzufolge kann man hier bei dem iPad pro davon ausgehen, dass es durchaus fünf, sechs oder noch mehr Jahre treu seinen Dienst beim Rechtsanwalt verrichtet.
Darüber hinaus kann das iPad pro beim Rechtsanwalt gleichzeitig auch genutzt werden, um die Akten elektronisch mit beispielsweise zu Gerichtsverhandlungen zu nehmen. Ebenso ist der Transport von Akten zu Mandantengesprächen möglich. Dank der Notizfunktionen mit der App Goodnotes kann man dann auch während einer Gerichtsverhandlung oder eines Mandantengesprächs sowohl die Dokumente sehen als auch Notizen fertigen.
Das iPad pro kann beim Rechtsanwalt, beispielsweise im Beratungsraum, auch eingesetzt werden, um eine Verbindung zum Arbeitsplatz herzustellen. So können bei Mandantengesprächen die Akten aufgerufen und Dokumente gezeigt werden. Auch das spart Papier, da ein Ausdruck für Besprechungen nicht erforderlich ist.
Erfreulich ist, dass auch viele Rechtsanwälte, die als Terminsvertreter einspringen, schon elektronische Akten akzeptieren. So müssen keine Ausdrucke gefertigt und mit der Post versendet werden. Vielfach reicht es aus, die Akten elektronisch zu übermitteln.
Es hat sich viel getan in den letzten Jahren. Der papierlose Geschäftsverkehr beim Rechtsanwalt dürfte der Umwelt zugutekommen. Jedoch bleibt ein großes Problem. Was macht man bei Stromausfall?
Ihre R24 Anwälte